Schönstes Sommerwetter begünstigte bislang alle Feierlichkeiten zum 120jährigen Jubiläum vom Trachtenverein Almenrausch Rossholzen am Samerberg – und so war es auch am Festsonntag, als sich in sechs Zügen eine überaus große Trachtlerschar vom Festzelt zum Gottesdienst oberhalb des Badwirtes in Bewegung setzte. Angeführt wurde der Festzug vom Leonhardiverein Rossholzen und dessen Vorreitern sowie von der Festmusikkapelle Samerberg unter der Leitung von Benedikt Paul.
120 Jahre Trachtenverein Rossholzen wurden nicht nur an einem Tag und von einem Verein alleine gefeiert. Im Gegenteil: ein Großteil der rund 320 Vereinsmitglieder, viele Einwohner vom Samerberg und ganz besonders der Festverein haben sich fast zwei Jahre angestrengt, um das Fest genau und gut hinzukriegen. Dies ist ihnen bestens gelungen, zumal sie wertvolle Unterstützung von Festwirt Wolfgang Kirner und von der Brauerei Flötzinger erhielten. „Doch das allein war es nicht, es war auch das Fest der Parkplatzeinweiser, der Kuchenbäckerinnen, der Ton-Techniker sowie der vielen weiteren fleißigen und leisen Helferinnen und Helfer“, so Vorstand Martin Schober, der selbst mit seiner Familie im großen Netzwerk und an vielen Stellen im Einsatz war. Der Festsonntag war dann der Höhepunkt der Jubiläums-Feierlichkeiten, die schon am frühen Morgen mit dem Weckruf begannen. Aufgrund des sommerlichen und sicheren Wetters kamen die Orts- und Gastvereine in großer Anzahl und gut gelaunt zum Empfang an das Festzelt, das für diesen Sonntag zu klein geworden wäre, wäre es nicht möglich gewesen, zusätzliche Sitz- und Bewirtungsmöglichkeiten im Freien aufzustellen. Schon der Kirchenzug in Richtung Badwirt war beeindruckend, Trachtlerinnen und Trachtler unter dem Motto „Jung und Alt miteinand“, Fahnenabordnungen und Musikkapellen wechselten sich farbenfroh ab und bewegten sich auf einen eindrucksvollen Gottesdienst mit fantastischen Aussichten zu.
In seiner Predigt dankte Diakon Günter Schmitzberger, der zusammen mit Pfarrer Robert Baumgartner und als Gast-Geistlichen Paul Campai aus Südtirol den Festgottesdienst gemeinsam zelebrierte, dem Trachtenverein „Almenrausch“ Rossholzen, dass sich dieser klar und erbauend zum christlichen Glauben bekennt. „Glaube und Gemeinschaft im Verein sind in Rossholzen und auf dem Samerberg vorbildliche Partner, möge es auch fortan so sein, dass Christsein und Heimatpflege zusammengehören“, so der Diakon, der seine Predigt mit der Gottfried-Keller-Geschichte vom schönen Brot begann, das nicht gegessen werden wollte und dann in seinem Versteck verdarb. „Wer nur an sich denkt und nur bewundert werden will, der wird ungenießbar. Bedenken wir, dass ein Verein keine Ich-AG, sondern ein zuweilen schwieriger Mannschafts-Sport ist“ – das war die Antwort des Predigers auf die Brot-Geschichte, die er mit einem ganz großen „Vergelt´s Gott“ an die Rossholzener Dorf- und Vereinegemeinschaft ob ihres großen Zusammenhalts bei den Festvorbereitungen und bei den Festveranstaltungen verband.
Nach dem Gottesdienst ging es wieder zurück zum Festzelt, dort gab es vielfache Gelegenheiten zu persönlichen Gesprächen und zu kulinarischen Stärkungen sowie einige Auftritte der Trachtler bei den sogenannten Ehrentänzen. Der anschließende Festzug – gegenüber dem Kirchenzug erweitert und bereichert mit Festwägen – in landschaftlicher Schönheit war ein eindrucksvolles Beispiel für ein Bilder-Buch-Bayern. Hessische Urlaubsgäste, die erstmals am Samerberg zu Gast waren und schon am Gottesdienst teilnahmen, waren mehr als begeistert, ihr Erlebnis schon während der vorangegangenen Festtage bezeichneten sie mit den Worten: „Lebensfreude, Landschaft und Leute auf dem Samerberg sind einzigartig, wir kommen bestimmt wieder“. Am nachmittäglichen Festzug durch den Ort Rossholzen und rund um die Kirche „St. Bartholomäus“ beteiligten sich rund 2.000 Trachtlerinnen, Trachtler und Blasmusikantinnen und Blasmusikanten.
Text: Anton Hötzelsperger, Fotos: Rainer Nitzsche – Eindrücke vom Fest-Sonntag in Rossholzen